Karibik ohne Kannibalen
Ein tropisches Inselparadies gestern und heute auf Kreuzfahrt erlebt - Zwei Reiseberichte
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Beschreibung
Nur Mut! Als die ersten Besucher aus Europa unter Christoph Columbus auf der Insel Hispaniola landeten, trafen sie auf Eingeborene, die sich vor den Bewohnern der Nachbarinsel ängstigten, weil die angeblich Menschenfresser waren. Aus der Stammesbezeichnung der gefürchteten Insulaner entstand das Wort Kannibalen für den Schrecken der Karibik. Das war vor rund fünfhundert Jahren. Also höchste Zeit, einiges zurecht zu rücken. Deshalb hat der Autor vor 45 Jahren auf einem russischen Schiff die Karibik erkundet. Und jetzt noch einmal auf einem deutschen Kreuzfahrtschiff.
Leseproble
Trinidad ist ein elektrisierendes Musikerlebnis. Daneben ist es die Begegnung mit einer paradiesischen Natur voller Palmen, Orchideen, Hibiskus und Flamboyant. Erst recht soll es ein erregendes Erlebnis sein, wenn auf Trinidad Karneval gefeiert wird. Mit einer Begeisterung und einem Aufwand an farbenprächtigen Kostümen und Blumen wie sonst kaum irgendwo. Das ist die große Zeit des Wettbewerbs der besten Calypsosänger und Steelbands, die aus allen Teilen Westindiens zusammenströmen. Tatsächlich, die Prospekte blieben bei der Bezeichnung Westindien für die Karibik. Wenn das Kolumbus noch erlebt hätte. Hier hat jeder sein eigenes Erlebnis, hörte ich später aus den Gesprächen meiner Mitreisenden. Für einen Mann mittleren Alters zeigte es sich als ein blaues Auge, das ihm ein Schwarzer im dunklen Hafenviertel als Souvenir verpasst hatte. Für zwei andere Reisende war es die Balgerei mit zwei farbigen Jugendlichen um eine entrissene Damenhandtasche. Für mich war es die Taxirundfahrt, die zu einem minimalen Preis angeboten war, dann aber das Vielfache kosten sollte. Angeblich ein Missverständnis. Aber er war so sympathisch, der alte schwarze Fahrer, so ein richtiger Onkel Tom, der so stolz war auf seinen altersschwachen deutschen Opel Kapitän, dass ich nicht mit ihm streiten wollte. Ganz im Sinne von Karl Marx - ich kam ja mit einem russischen Schiff - erlebte ich hier am eigenen Leib die Expropriation der Expropriateure.
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Autorenportrait
Walter Laufenberg ist freier Schriftsteller, vom Studium her Jurist, Volkswirtschaftler und promovierter Sozialwissenschaftler, war Werbetexter, Fernsehreporter beim WDR und ZDF, Filmemacher und Verlagslektor sowie langjähriger Autor der Kultzeitschrift "TransAtlantik". - Laufenberg veröffentlicht vor allem historische Romane, Zeitromane und Biografien. Daneben ist er seit dem Jahreswechsel 1995/1996 Herausgeber des literarischen Online-Magazins "Laufenberg NETzine".